Disruptive Trends europäisch angehen und Unabhängigkeit wahren

Wir Freie Demokraten wollen die Europäische Union bis zum Jahr 2030 zum modernsten und innovativsten Raum weiterentwickeln. Daher fordern wir die Weiterentwicklung von „Horizont Europa“ mit klaren Schwerpunkten in den Bereichen Biotechnologie, Gentechnologie, Gesundheitstechnologien, Chemie, Energietechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Mobilität und Nanotechnologie. Dabei muss der Technologie- und Wissenschaftstransfer verstärkt werden. Hierzu sollen die Europäischen Richtlinien zur Zulassung neuer Technologien zügig angepasst werden, um eine Markteinführung nicht unnötig zu verzögern, sondern den Wirtschaftsraum EU in seiner Innovationskraft zu stärken. Disruptive Innovationen wie zum Beispiel die Genschere CRISPR-Cas 9 sollten nach realen wissenschaftlichen Risiken und nicht nach Richtlinien aus 2001 bewertet oder gerichtlich entschieden werden. Gleichzeitig sprechen wir uns für einen europäischen Bürgerdialog über die Chancen und Risiken neuer Technologien aus, um die Akzeptanz neuer Technologien zu verbessern.

Zitat aus dem Wahlprogramm der Freien Demokraten

Die Argumente der FDP Auslandsgruppe Europa:

Neue, innovative Technologien eröffnen häufig neue und effizientere Ansätze, existierende Probleme zu lösen. Damit es eine Innovation von der Idee zum Produkt oder zur breiten Umsetzung schafft, muss aber das Umfeld stimmen. Den Erfindern und Entwicklern muss die Möglichkeit gegeben werden, die Ideen zu verwirklichen. Zusätzlich müssen die Bürger aber auch bereit sein, etwas Neues auszuprobieren und dafür vielleicht etwas mehr Risiko als bei bekannten, konservativen Alternativen in Kauf zu nehmen. Die neuen Möglichkeiten und die höhere Effizienz der neuen Technologien können zu Wettbewerbsvorteilen führen, aber auch dazu, dass die neuen Ansätze die alten ersetzen. Dabei kommt es zu kleineren oder größeren Veränderungen in der Gesellschaft insgesamt. Wenn man diese Veränderungen aktiv mitgestalten will, muss man auch bei den Technologien vorne mit dabei sein. Dies gilt innerhalb Europas wie auch auf globaler Ebene. Dabei ist die Ausgangslage für Europa, die zukünftigen Entwicklung umfassend mit zu gestalten, gut. Mit dem breit angelegten Forschungsprogramm Horizon 2020 gibt die EU 80 Mrd. € über 7 Jahre (2014-2010) für Forschung und Entwicklung aus. Darunter wurde auch viel Grundlagenarbeit geleistet, z.B. mit der Einrichtung des European Research Councils und verschiedenster Forschungsförderung. Das Nachfolgeprogramm, Horizon Europe, ist derzeit in Vorbereitung. Laut eines Berichts des Weltwirtschaftsforum sind beim Kriterium Innovationsfähigkeit fünf der Top 10 Länder (derzeit) Teil der EU und sechs in Europa (https://www.weforum.org/reports/the-global-competitveness-report-2018). Damit Europa seine Vorreiterrolle gesellschaftlich wie technologisch wahren kann, muss das Potential von Innovationen weiterhin frühzeitig gesehen, ausprobiert und umgesetzt werden.