Erasmus+ stärken
Erasmus+ ist eine Erfolgsgeschichte. Es hat Millionen jungen Menschen Auslandserfahrungen in Eu- ropa ermöglicht. Darauf wollen wir aufbauen, indem wir Erasmus+ stärken und den Zugang auch für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Azubis verbessern. Unser Ziel ist, dass alle Schülerinnen und Schüler unabhängig vom Einkommen der Eltern sechs Monate ihrer Schulzeit im europäischen Ausland verbringen können. Weiteren Partnerländern der EU soll der Status als Programmland ange- boten werden, insbesondere den Beitrittskandidaten. Multinationale Hochschulen in Grenzregionen und Studiengänge sowie Prädoc- und Postdoc-Programme, die den Aufenthalt an mindestens zwei europäischen Hochschulen bzw. Forschungsinstituten bedingen, wollen wir besonders unterstützen. Das gilt insbesondere für Studiengänge mit einem Doppelabschluss an mehreren Universitäten. Bei der beruflichen Bildung wollen wir besonders dafür werben, jungen Menschen europäische Perspektiven im Handwerk und den dualen Ausbildungsberufen aufzuzeigen. Zur Förderung von sozialem Engagement und kulturellem Austausch in Europa wollen wir zudem grenzüberschreitende Aktivitäten gemeinnütziger Organisationen erleichtern und den Europäischen Freiwilligendienst sowie den Kultur- und Sportaustausch zwischen den Mitgliedstaaten stärken.
Zitat aus dem Wahlprogramm der Freien Demokraten
Die Argumente der FDP Auslandsgruppe Europa:
Erasmus+ ist ein EU-Förderprogramm zur Unterstützung von allgemeiner und beruflicher Aus- und Weiterbildung. Für den Zeitraum von 2021 bis 2027 steht ein Budget von insgesamt 26,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Das Programm bietet Mobilitäts- und Kooperationsmöglichkeiten in den Bereichen Hochschulbildung, berufliche Aus- und Weiterbildung, Schulbildung (einschließlich frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung), Erwachsenenbildung, Jugendarbeit und Sport. Es können sich sowohl Einzelpersonen für bestimmte Förderungen für eine finanzielle Unterstützung bewerben (z.B. ein Studium, Praktikum oder Aufenthalt in einem Institut für Erwachsenenbildung im EU-Ausland), als auch Organisationen mit Projektideen. Einige Nicht-EU-Staaten nehmen ebenfalls an einigen Erasmus+-Programmen teil, was den Austausch mit Menschen aus diesen Staaten fördern soll (EFTA-Staaten: Norwegen, Island und Liechtenstein sowie Nordmazedonien, Türkei und Serbien).
Europäische Hochschulen: Bereits heute existiert eine (unverbindliche) Initiative zu „Europäischen Hochschulen“, die Allianzen zwischen Hochschulen in ganz Europa fördert. Durch langfristige Kooperationen sollen die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen gestärkt und europäische Werte gefördert werden. Studierende haben die Möglichkeit, in verschiedenen europäischen Ländern zu studieren und einen Abschluss zu erlangen. Die Initiative bietet flexible Mobilitätsmöglichkeiten, innovative Lehrpläne und Praxiserfahrungen. Zudem werden interdisziplinäre Teams gebildet, um reale Probleme zu lösen. Die Initiative soll hochwertige Bildung, Forschung und Innovation fördern und innovative Lösungen für verschiedene Regionen in Europa entwickeln. Aus Deutschland beteiligen sich aktuell 51 Hochschulen und Einrichtungen der höheren Bildung in verschiedenen Allianzen der Initiative.
Wichtig ist jedoch auch hier der Hinweis, dass Bildungspolitik keine Kernkompetenz der EU ist und Sache der EU-Mitgliedstaaten (bzw. in Deutschland der Bundesländer).
Duale Ausbildung kann bereits heute über Erasmus+ gefördert werden, etwa, um einen Teil der Ausbildung im EU-Ausland zu absolvieren oder Partnerschaften von Organisationen aus dem EU-Ausland auf dem Gebiet der (dualen) Ausbildung zu ermöglichen. Erasmus+ dient allerdings nicht als Förderprogramm zur Schaffung oder Unterstützung rein nationaler Programme oder Ausbildungssysteme.
Im Bereich der Kultur und Kulturpolitik haben grds. die EU-Mitgliedstaaten Kompetenzen. Eine strenge und enge Definition des Begriffs „Kultur“ gibt es auf EU-Ebene nicht. Die Hauptaufgabe der EU in diesem Bereich ist es, die einzelnen EU-Mitgliedstaaten bei der Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen zu helfen. Zu diesen Herausforderungen gehören die Auswirkungen digitaler Technologien, sich verändernde Modelle der kulturpolitischen Steuerung sowie die Notwendigkeit, den Kultur- und Kreativsektor bei Innovationen zu unterstützen.
Im Jahr 2018 wurde die neue Europäische Kulturagenda veröffentlicht, um die Entwicklung des Kultursektors in Europa zu berücksichtigen und den Austausch mit dem Kultur- und Kreativsektor zu fördern. Sie legt den Rahmen für die Zusammenarbeit auf EU-Ebene fest und betont den positiven Beitrag von Kultur zur Gesellschaft, Wirtschaft und internationalen Beziehungen Europas. Die Agenda umfasst drei strategische Bereiche: Soziales, Wirtschaft und Externes. Im sozialen Bereich sollen kulturelle Aktivitäten für alle zugänglich gemacht werden und die Mobilität von Fachleuten gefördert werden. Im wirtschaftlichen Bereich geht es um die Förderung von Kunst und Kultur in Bildung und Innovation sowie die Unterstützung der kreativen Industrien. Im externen Bereich sollen Kultur und interkultureller Dialog gefördert und die Zusammenarbeit im Bereich des kulturellen Erbes verstärkt werden.
„Kreatives Europa“ ist das einzige Programm auf EU-Ebene, das speziell auf die Förderung der Kultur ausgerichtet ist. Das Programm umfasst Investitionen in Maßnahmen, mit denen die kulturelle Vielfalt gestärkt und auf die Bedürfnisse und Herausforderungen des Kultur- und Kreativsektors eingegangen werden soll. Die wichtigsten Ziele des Programms sind Wahrung, Entwicklung und Förderung der europäischen kulturellen und sprachlichen Vielfalt und des europäischen Kultur- und Spracherbes sowie die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und des wirtschaftlichen Potenzials des Kultur- und Kreativsektors, insbesondere des audiovisuellen Sektors.
Europäischer Freiwilligendienst: Die EU unterstützt Freiwilligentätigkeit innerhalb Europas und darüber hinaus über verschiedene Programme (u.a. Erasmus+) und Koordinierungsmaßnahmen. So können sich beispielsweise Organisationen, die eine ehrenamtliche Stelle ausschreiben möchten, von der Europäischen Kommission akkreditieren lassen. Über das europäische Jugendportal kann man sich über Angebote und bestimmte Programme informieren.