Wirtschaftsabkommen mit afrikanischen und arabischen Partnerländern

Wir fordern zudem, dass die EU mittelfristig einen stärkeren Fokus auf Verhandlungen über Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit afrikanischen und arabischen Partnerländern legt. Hierbei sind ebenfalls die Maghreb-Staaten, auch mit Blick auf die Flüchtlingsströme, gezielt in den Fokus zu nehmen. Nicht nur angesichts des erwarteten Anstiegs der Bevölkerung Afrikas auf 2,5 Milliarden Menschen in 2050 und der strategischen Bedeutung des Nachbarkontinents Afrika für die politische und wirtschaftliche Interessenlage Europas ist es von vitaler Bedeutung für die EU, stärkeren Fokus auf Wirtschaftspartnerschaften mit afrikanischen Partnerländern zu legen, um Lebenschancen vor Ort zu gewährleisten. Wir Freie Demokraten fordern deshalb die EU auf, die Zusammenarbeit mit unserem Nachbarkontinent in Solidarität voranzubringen und kurz- und mittelfristig Wirtschaftskooperations- abkommen abzuschließen.

Zitat aus dem Wahlprogramm der Freien Demokraten

Die Argumente der FDP Auslandsgruppe Europa:

Nordafrika liegt vor den Toren Europas. Es muss unser Ziel sein, diesen Wirtschaftsraum allein aufgrund seiner geografischen Nähe eng an Europa und die Wertschöpfungskette der EU anzubinden. Eine stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den afrikanischen Ländern kann als Win-Win-Win Situation gesehen werden: sowohl als Absatzmarkt, als auch als Produktionsstandorte und zur wirtschaftlichen Entwicklung, um den betroffenen Ländern starke Perspektiven zu bieten. Diese Entwicklung könnte als positiven Nebeneffekt auch eine Eindämmung der Migrationsströme durch echte Perspektiven bieten. Es wäre ein Gewinn in allen Dimensionen die wirtschaftliche Zusammenarbeit und vor allem die Marktzugänge auf Augenhöhe zu verbessern. Es kann und darf nicht sein, dass wir Länder “vor unserer Haustür” wirtschaftlich, aber auch geopolitisch systemischen Rivalen wie China und Russland überlassen. Daher braucht es einen kompletten Neustart, um Afrika und insbesondere Nordafrika in die Wertschöpfungsketten einzubinden, wo sie auch geographisch sein sollten. Viele Beispiele rund um die EU zeigen, was für wirtschaftliche Entwicklungen durch eine engere Zusammenarbeit möglich sind und wie schnell Wohlstand wachsen kann, wenn Märkte zusammenkommen. Natürlich kann man das Problem von demokratischen Defiziten und die Sorge vor günstigen neuen Arbeitskräften in der Nähe nicht außer Acht lassen. Statt dies jedoch als Begründung für eine Zurückhaltung bei der Zusammenarbeit zu nehmen, muss geschaut werden, wie negative Effekte möglichst gering gehalten werden können. Sorgen, dass der Kuchen damit für Europa kleiner wird, sind nicht begründet und müssen adressiert werden. Es geht um einen größeren Kuchen insgesamt und mehr für alle von allem. Das ist es, was Zusammenarbeit und Freihandel auf Augenhöhe ausmacht.