Neuordnung des europäischen Gentechnikrechts
Wir setzen uns für eine vollständige Neuordnung des europäischen Gentechnikrechts ein. Nicht nur die Bewertung der klassischen Grünen Gentechnik muss an den heutigen Wissensstand angepasst wer- den, sondern auch sogenannte Neue Züchtungstechniken, wie die Genomeditierung durch CRISPR/Cas9, müssen fortschrittsorientiert und rechtlich klar geregelt werden. Ziel muss dabei sein, dass das Produkt und nicht die Methode der Erzeugung bewertet wird. Besonders die Neuen Züchtungstechniken bieten mit hochpräzisen und kostengünstigen biotechnologischen Eingriffen umweltfreundliche Lösungen. Widerstandsfähige Pflanzen können den Einsatz von Pflanzenschutz und Dünger erheblich verringern.
Zitat aus dem Wahlprogramm der Freien Demokraten
Die Argumente der FDP Auslandsgruppe Europa:
Besonders im Bereich der Landwirtschaft bietet die Biotechnologie große Chancen. Ein Beispiel ist die CRISPR/Cas9-Genschere. Mit diesem Verfahren können Veränderungen der DNA schnell, sicher und präzise vorgenommen werden. Dadurch werden Möglichkeiten eröffnet, beispielsweise die Resilienz von Pflanzen gegen Wetterextreme und Schädlinge zu steigern - und somit den Einsatz von Pestiziden, Wasser und Düngemitteln zu verringern. Mit Blick auf die Folgen des Klimawandels und die Versorgungslage in Schwellen- und Entwicklungsländern bieten diese sogenannten Neuen Züchtungstechniken (NZT) die Chance, die Ernährung weltweit durch Ertragssteigerungen zu sichern. Wir Freie Demokraten sind deshalb davon überzeugt, dass Deutschland und die EU die Forschung im Bereich der NZT stärken müssen. Dazu braucht es eine rechtliche Modernisierung. Denn das CRISPR-Verfahren unterliegt derzeit noch der EU-Richtlinie für gentechnisch veränderte Organismen. Wir Freie Demokraten machen uns für eine risikoangepasste Novellierung des EU-Gentechnikrechts an den Stand der Wissenschaft stark.