Fischereipolitik
Wir wollen eine europäische Fischereipolitik, welche Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität gleichrangig miteinander verbindet. Bestrebungen der Europäischen Kommission, das Freizeitangeln zunehmend den Vorgaben der Gemeinsamen Fischereipolitik und engmaschigen Datenerhebungen zu unterstellen, lehnen wir ab.
Zitat aus dem Wahlprogramm der Freien Demokraten
Die Argumente der FDP Auslandsgruppe Europa:
Gemäß Art. 3 (1) (d) AEVU fällt die Erhaltung der biologischen Meeresschätze im Rahmen der gemeinsamen Fischereipolitik in die ausschließliche Zuständigkeit der Europäischen Union. Auf dieser Grundlage hat die Union umfangreiche Regeln zur Bewirtschaftung der Meere erarbeitet. In der Praxis ist die Fischereipolitik oft ein Kompromiss zwischen den Interessen der Fischereinationen wie Spanien und Großbritannien und dem Gemeinwohlinteresse am Erhalt der Fischbestände und des Tierschutzes. Wir Freie Demokraten wollen die Politik noch stärker an die nachhaltige Bewirtschaftung ausrichten und tierquälerische Fangmethoden verbieten. Wenn Fangquoten reduziert werden, kann die Union finanziellen Ausgleich für die betroffenen Fischer anbieten. Von dieser Möglichkeit wollen wir Gebrauch machen. Während wir uns also für eine Stärkung der Nachhaltigkeit im Rahmen der traditionellen Fischereipolitik auf hoher See einsetzen, lehnen wir dagegen die Ausweitung der Grundsätze auf das sog. Freizeitangeln ab. Es wäre grob unverhältnismäßig, auch den Freizeitangler mit Entnahme- und Anlandungspflichten zu überziehen. Außerdem hätte eine solche Ausweitung die negative Konsequenz, dass die Behörden der Mitgliedstaaten auch diese kleinen Fälle kontrollieren müssten, statt sich auf die großen Flotten zu konzentrieren.